Achtung Enkeltrick!
Die Polizei Gütersloh und die Sparkasse kooperieren, um Telefonbetrügern das Handwerk zu legen.
Bereits seit einiger Zeit stehen die Polizei und die Sparkasse im regelmäßigen Austausch. Dabei geht es vorrangig darum, dass unsere Kolleginnen und Kollegen über die dreisten Betrugsmaschen der Telefonbetrüger informiert werden. „Die Fallzahlen haben sich in den letzten beiden Jahren im Land NRW mehr als verzehnfacht und leider waren auch Menschen in unserem Kreis betroffen“, so Katharina Felsch, Pressesprecherin der Polizei Gütersloh. Verschiedentlich hat die Polizei bereits über die dreisten Betrugsaktivitäten berichtet. So „nutzten“ die Betrüger am Telefon den „Enkeltrick“ oder, inzwischen vermehrt, auch den „Polizeitrick“.
In beiden Fällen haben es die Täter auf das Vermögen vornehmlich älterer Menschen abgesehen „und nicht selten wurden dabei die gesamten Ersparnisse erbeutet“, erläutert Katharina Felsch. Die Gütersloher Polizei kümmert sich intensiv um diese Betrugsvarianten und leistet hier vorbildliche Aufklärungsarbeit. So referierte Marco Hein, der im Bereich der Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei tätig ist, schon bei vielen Veranstaltungen, so unter anderem auch beim Seniorenbeirat. „Auch im Kreis Gütersloh kam es bereits zu vollendeten Taten, bei denen ältere Menschen betrogen wurden und sogar fünfstellige Beträge verloren“, erklärt Marco Hein. Oft werden diese Beträge bei der jeweiligen Bank abgehoben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der lokalen Kreditinstitute sind inzwischen, auch durch die gute Kommunikation mit der Polizei, umfassend informiert und leisten Präventionsarbeit. So können und konnten Betrugsversuche in Kundengesprächen im Rahmen der Geldabhebung verhindert werden.
Leider gelang es Tätern jedoch trotzdem, ihre Opfer durch Handlungsanweisungen so zu beeinflussen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Kreditinstituten der Anhaltspunkte für eine bevorstehende Straftat nicht gewahr wurden. Hier waren die Täter leider erfolgreich. „Grund genug, dass wir uns gemeinsam um eine noch umfangreichere Aufklärung der Menschen bemühen“, so Kay Klingsieck, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse. So wurden in Abstimmung mit Marco Hein Plakate und Handzettel entworfen, die in den Geschäftsstellen der Sparkasse auf die Betrugsmaschen hinweisen.
„Wir wollen alle unsere Kundinnen und Kunden sensibilisieren und wir wollen ihnen damit Mut machen, einfach mit ihrer Beraterin und ihrem Berater Kontakt aufzunehmen, wenn sie in dieser Form bedroht sind. Daneben gilt: Lieber ein Anruf zu viel, als ein Anruf zu wenig bei den Kolleginnen und Kollegen der Polizei“, erläutert Kay Klingsieck die Aktivität. Daneben wird es auch innerhalb der Sparkasse umfangreich kommuniziert.
Ergänzend zu den plakativen Materialien setzen wir auch den vom Kriminalkommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz der Polizei Gütersloh gestalteten Briefumschlag ein. Auf diesem befinden sich konkrete Handlungsanweisungen für potenzielle Opfer. Dabei berücksichtigt dieser die gängigen Betrugsvarianten, wie Enkeltrickbetrug, Gewinnversprechen am Telefon, Schockanrufe und falsche Polizeibeamte. Der Vorteil: Der Briefumschlag wirkt dort, wo die Opfer von den Tätern so angeleitet wurden, dass die Bankmitarbeiter keinen Verdacht schöpfen (können) und deshalb auch nicht wie sonst üblich die Polizei informieren. Er kommt bei größeren Abhebungen vor allem von älteren Menschen zum Einsatz. Die Polizei Gütersloh und die Sparkasse freuen sich über die partnerschaftliche Zusammenarbeit. „Wir hoffen, dass wir damit dazu beitragen, dass es nicht zu weiteren vollendeten Straftaten kommt“, so Kay Klingsieck. „Bei Fragen zum Schutz oder auch zu Handlungsempfehlungen können Sie sich jederzeit an Ihre Polizei, Telefon 05241 869-0, wenden“, ergänzt Katharina Felsch.
Das Foto zeigt von links: Kay Klingsieck, POKin Katharina Felsch und KOK Marco Hein.
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