Galerie im Forum der Stadthalle Gütersloh
„Man muss sehen lernen – Retrospektive“ – Unter diesem Titel steht die Galerie im Forum der Stadthalle Gütersloh, welche noch bis Ende September dort zu sehen ist.
Woldemar Winkler hat mit 102 Jahren ein viele tausend Werknummern umfassendes Oeuvre hinterlassen. Seine Vielseitigkeit, seine Lehrtätigkeit und seine Förderung junger Künstlerinnen und Künstler zeichneten diesen eigenwilligen und außergewöhnlichen Künstler aus. In der Ausstellung sind Assemblagen, Collagen, Zeichnungen sowie Druckgrafiken zu sehen. Eine Ausstellung, die die vielen Werkphasen exemplarisch zeigt und die Bandbreite seiner Themen umfasst. Imaginative Kunst, Surrealismus, Informell – alles ist er und ist er auch wieder nicht.
Einer der großen Winkler-Kenner drückte es einmal so aus: „Es gibt in Woldemar Winklers Arbeitsweise keine Regeln außer der Intuition auf die zu schaffende Form hin und zugleich den Furor, über der Besonderheit der Form zugleich ihren Zusammenhang mit fast allem (Figuren, Objekte, Raum, Zeit, Sichtbar, Unsichtbar) sichtbar zu machen.“ Eine grandiose Beschreibung für den nie rastenden Künstler Winkler. Die zu schaffende Form in all ihren Zusammenhängen zeigen zu wollen und zu können, zeichnet Winklers vielseitiges Werk aus.
Was ihn zu treiben schien, war nichts mehr oder weniger als das Leben selber. Das Leben mit seinem Kreislauf von Werden und Vergehen. Er hob künstlerisch die Tradition der starren Trennung von Geist und Materie auf. Er wählte den Weg, der wegführte von der kulturgeschichtlichen Trennung, von geistiger Ordnung und biologischen Lebensimpulsen; daher werden die Auflösungen von Festgeglaubtem, Oben und Unten, quasi Himmel und Erde möglich. Alles wird als eins gesehen, seine innewohnenden Möglichkeiten werden artikuliert und nichts wird beliebig, sondern alles erhält eine neue Berechtigung.
Weitere Informationen zu Woldemar Winklers Leben und seinen Werken finden Sie unter woldemar-winkler.com.
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